Herren: Unentschieden – Derby auf Augenhöhe

15.11.2018 21:27

TSG Schlitz – HSG Vulkan Vogelsberg 28:28 (16:16)

Letzten Samstag hieß es wieder einmal Derbyzeit in Schlitz. Mit den Gästen aus der Kreisstadt Lauterbach gastierte ein Tabellennachbar in der heimischen Dreifelderhalle. Hatte man sich in der vergangenen Saison noch hitzige und spannungsgeladene Duelle geliefert, agierten beide Teams diesmal besonnen, was der Spannung aber nichts abtuen sollte.

 

Die TSG musste mit einigen verletzungs- und berufsbedingten Absagen zurechtkommen, sodass man u.a. nur einen etatmäßigen Torwart auf dem Spielberichtsbogen hatte. Aber dies sollte kein Grund sein, dem Gast die Initiative zu überlassen. Die TSG sollte zeigen, wer Herr im Hause ist und über 60 Minuten eine kämpferische und konzentrierte Leistung abrufen. Beide Mannschaften begannen sehr konzentriert in Abwehr und Angriff. Die Angriffe mussten geduldig ausgespielt werden, da die Abwehrreihen relativ wenig zuließen und nur klarste Wurfchancen Erfolg versprachen. Diese Phase des Abtastens dauerte gut zehn Minuten, aber nach dem zwischenzeitlichen 7:7 nahm das Spiel langsam aber sicher Intensität und Fahrt auf. Die TSG musste nun eine erste Unterzahlsituation überstehen, was auch schadlos gelang. Man vergab sogar die Möglichkeit in Führung zu gehen, aber ein Strafwurf wurde leider vergeben. Die Jungs der TSG witterten nun Morgenluft und schalteten auf dem Spielfeld einen Gang höher. Die Abwehr konnte einige Ballgewinne verzeichnen und im Angriff zeigte man sich sehr variabel. F. Suppes lenkte das Angriffsspiel geschickt und die Außenspieler T. Ernst bzw. M. Zeidler trafen in dieser Phase nach Belieben. Bis Minute 23 konnten sich die Burgenstädter auf 14:10 absetzen. Das dieser Vorsprung nicht lange Bestand hatte, lag an einer weiteren Unterzahlsituation. Die TSG schloss überhastet ab und die Kreisstädter ihrerseits erzielten nun einfache Tore. Nach Ablauf der Unterzahlsituation hatte der Gast den 14:14 Ausgleichstreffer erzielt. In den verbleibenden drei Minuten bis zur Pause gab auch weiterhin keine der beiden Mannschaften nach, sodass die TSG zwar nochmal in Überzahl agieren, hieraus aber kein Kapital schlagen konnte. Nach einen Ballverlust erzielte der Gast kurz vor Pausenpfiff noch den 16:16 Halbzeitstand.

 

Wichtig war, die Spannung aus Halbzeit eins beizubehalten und nicht in das berühmte Loch zu fallen! Mit dem geduldigen und konzentrierten Angriffsspiel war man zum Großteil zufrieden, aber das Abwehrverhalten passte noch nicht so ganz, da man den eigenen Torhüter bei gegnerischen Rückraumwürfen noch nicht wie gewünscht unterstützen konnte.

 

Die Betreuer hatte zwar gewarnt, aber zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Spannung auf Seiten der TSG nicht mehr zu finden. Es reihten sich einige Fehlwürfe aneinander, sodass der Gast die Möglichkeit bekam, in Führung zu gehen und dies auch nutze. Nach dem 16:18 bot sich der TSG nun die große Möglichkeit in einer teilweise doppelten Überzahlsituation das Spiel wieder zu drehen. Aber nach Ablauf hatte sich am zwei Tore Rückstand nichts getan. Lediglich ein Strafwurf von S. Weickert fand den Weg ins gegnerische Gehäuse. Langsam aber sicher mussten die Jungs wieder in die Spur finden, da die Spielzeit bereits auf Minute 39 fortgeschritten war. Der Gast aus Lauterbach dezimierte sich in der Folge mit einer unnötigen Zeitstrafe wieder einmal selber, sodass die TSG eine unverhoffte Einladung bekam. Die Jungs rissen sich nun endlich zusammen, erhöhten etwas das Risiko im Abwehrverbund, eroberten Bälle und liefen einige Gegenstöße. Nach Ablauf der Zeitstrafe hatten die Jungs das Spiel wieder gedreht und lagen mit 21:20 in Front. Das Spiel stand also „auf Messers Schneide“ und das Schlitzer Team konnte kurze Zeit später nochmals in Überzahl agieren. Leider lief diese Überzahlsituation nicht so erfolgreich wie die vorherige, sodass es gut zehn Minuten vor Ende 23:23 stand. Es war also wieder einmal „Crunchtime“ angesagt. Beiden Mannschaften war bewusst, dass jede Schwächephase die Entscheidung herbeiführen würde. Jeder eigene Treffer wurde nun mit einem Gegentreffer beantwortet, sodass es keiner Mannschaft gelang, sich abzusetzen. Durch einen 3er-Pack von S. Weickert lag die TSG in Minute 54 zwar mit 27:26 in Führung, musste aber nun in Unterzahl agieren. Die Spannung war förmlich zu spüren, da die Entscheidung langsam aber sicher fallen musste. Durch einen Treffer von J. Langstein gelang es der TSG diese Unterzahlsituation einigermaßen schadlos zu überstehen und mit einem 28:28 in die letzten vier Spielminuten zu gehen. Diese waren an Dramatik kaum zu überbieten, da der HSG wohl die Nerven flatterten und sie zwei Großchancen liegenließ. Die TSG hatte also zweimal die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Die Angriffe wurden ruhig und konsequent ausgespielt, sodass sich der Gast nur mit Foulspielen zu helfen wusste. Leider flatterten den Schlitzer Spielern nun auch die Nerven, da beide Strafwürfe nicht verwertet wurden. Nun hatte der Gast wieder die Möglichkeit in Führung zu gehen, aber M. Lips im Schlitzer Tor hielt diesen Ball. Es sah also so aus, als hätte die TSG den letzten Angriff in dieser Partie und könnte den „Lucky-Punch“ setzen. Aber durch einen Ballverlust war der Vorteil wieder auf Seiten der HSG, die nun eine logische Auszeit nahm, um dem finalen Angriff zu besprechen. Die TSG stellte ihr Team bestmöglichst auf die nun folgende Alles-oder-Nichts Situation ein, was auch gelang, sodass es am Ende 28:28 (16:16) Unentschieden stand.

 

Es spielten: M. Lips (Tor); T. Ernst (5), J. Langstein (3), M. Hanak, D. Matis (3), F. Scheibner, F. Suppes (3/2), M. Zeidler (5), T. Shores, J. Shores (3), M. Mehrbrodt, C. Landgraf und S. Weickert (6/2).

 

Bild: Zum Abräumer schlechthin avancierte Max Zeidler und zeigte mit 6 Treffern sein bestes Spiel.

 

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